Bio im eigenen Garten
Das eigentliche Verständnis des Begriffes „Bio“ geht weit über den bloßen Anbau von Obst und Gemüse im eigenen Garten, oder dem Kauf von sogenannten „biologisch“ angebauten oder hergestellten Lebensmitteln hinaus. Für den eigenen kleinen Nutzgarten spricht das mittlerweile vielfach umgesetzte Theorem der Permakultur. Dies ist eine wissenschaftlich, theoretische Konzeption, die mit diversen Musterebenen arbeitet. Ein Spiegelbild findet sich in den „Pattern Language“ des Architekten Christopher Alexander.
Der Grundsatz, nachdem nachhaltige Effizienz der kurzfristigen vorzuziehen ist, führt zu der Schlussfolgerung, dass selbst gestaltete Gartensysteme vorzugsweise klein zu halten sind, um eine Ertragsmaximierung zu erreichen. Es wird deutlich, dass die ständige Vergrößerung eine Verschwendung von Energie darstellt.
Ist die intensiver genutzte Vielfalt und deren produktives Umsatzvermögen groß, muss man entsprechend weniger Energie in die Erhaltung des Systems stecken. Außerdem wird das System extrem ausfallsicher. Es geht also um die Interaktion der Elemente, nicht nur um die Elemente an sich. Grundsatz ist der, dass die Optimierung der Maximierung vorzuziehen ist.
Die Kräuterspirale
Ein hervorragendes Beispiel dafür, dass sich die großartig theoretisch untermauerte Idee, die Philosophie, die sich nachgerade entwickelt hat, die intelligent genutzte Kleinräumigkeit, das sogenannte „small scale design“ auch im ganz persönlichen, nahezu intimen Umfeld umsetzen lässt, ist der Kräutergarten in Form einer Kräuterspirale. Hierbei werden verschieden Dimensionen genutzt, sie besitzen auf diversen Ebenen ein unterschiedliches Bodenprofil, die Anbaufläche kann enorm klein gehalten werden.
Dasselbe Konzept findet auch Anwendung im Urban Gardening, ist ganz besonders in dicht besiedelten Gebieten von seiner Strategie her eine mehr als hilfreiche und adäquate Lösung. Die ideale Zusammensetzung ist ein Mosaik aus Subsystemen. Ein Konzept, dass sich ohne Weiteres im eigenen Kleingarten umsetzen lässt. Subsystem setzt die Natur ein, wenn ihre Form eine kritische Größe erreicht. Sie ist dem Systemerhalt dienlich, stellt eine Umsetzung der Strategie der Optimierung statt Maximierung dar. Wird die optimale Größe eines Systems überschritten, so bringt dies die Existenz der systemsgefährdenden Nachteile mit sich.
Produktivität im Nutzgarten
Möchte man den eigenen kleinen Nutzgarten, welcher denn auch zur Ernährung dienen soll, möglichst produktiv erhalten, ohne dabei einen allzu großen Energieaufwand zu betreiben, sind Strategien vonnöten, die es möglich machen, ihn als selbstregulierendes System zu gestalten. So ist beispielsweise eine biologische Schädlingsregulation ohne den Einsatz von Pestiziden eine Grundvoraussetzung.